Musikalische Tipps für den Sommer von Tomáš Jamník

Haben Ihnen die musikalischen Tipps von Martin Prokeš gefallen? Dann aufgepasst – es folgt die nächste Ausgabe unserer Sommerreihe, in der wir herausfinden, was sich Persönlichkeiten, die mit dem Festival Lípa Musica verbunden sind, in ihrer Freizeit anhören.

Wie klingt der Sommer in den Ohren eines der herausragendsten tschechischen Cellisten? Tomáš Jamník, künstlerischer Garant des Festivals, greift nicht nur zu inspirierenden Interpreten aus aller Welt, sondern lässt sich auch von elektronischen Klanglandschaften tschechischer Herkunft mitreißen.

Mein Lieblingscellist ist Giovanni Sollima. Dieser geborene Italiener geht jedes Werk auf originelle Weise an, vielleicht auch deshalb, weil er selbst Komponist ist. Als Interpret ist er unfehlbar; ähnlich wie die legendären Cellisten Piatti oder Popper erweitert er die technischen Möglichkeiten des Instruments. Ich hatte die Gelegenheit, ihn persönlich kennenzulernen, und jede Begegnung mit ihm war ein großartiges Erlebnis. Zum Anhören empfehle ich alles aus seinem Schaffen, etwa das Konzert für zwei Violoncelli und Orchester We Were Trees.

Meine Sympathie gilt auch dem Violoncello-Ensemble Polish Cello Quartet, das aus vier außergewöhnlichen Cellisten besteht – Professoren an den Universitäten von Kattowitz, Breslau und Łódź. Ihr letztes Album Chopin Project ist ein einzigartiges Werk, das Chopins Musik in anspruchsvollen Arrangements für vier Violoncelli präsentiert.

Ausserhalb der klassichen Musik empfehle ich den tschechischen Elektronik-Künstler Floex. Besonders schätze ich das Album Samorost, das wundervolle Klanguniversen erkundet, oder das Autorenalbum Zorya. An beiden durfte ich als Interpret einen kleinen Teil beitragen – sei es am Violoncello, am Barockvioloncello oder am traditionellen chinesischen Instrument Erhu.