Ein Werk, in welchem Musik und Worte buchstäblich verschmelzen.
Hölzerner Christus
Pavel Švingr
Zdeněk Klauda
Pavel Švingr, Bass
Zdeněk Klauda, Klavier
Johannes Brahms (1833-1897)
Vier ernste Gesänge, Op. 121
Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh
Ich wandte mich und sahe an alle
O Tod, wie bitter bist du
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Das wohltemperierte Klavier, Buch 1 BWV 853
Präludium und Fuge es-Moll
Jan Hanuš (1915-2004)
Hölzerner Christus, Liederzyklus, Op. 40
Ich verkünde Gnade für das Holz des Waldes
Herodes sandte Söldner aus
Hebt mich empor
Oh, aus der Dunkelheit der Nacht
Hölzerner Christus
Ich verkünde Gnade
Brahms und Hanuš
Musik bis ins Innerste der Menschlichkeit
Es gibt traurige und fröhliche Lieder und es gibt unbeschwerte und ernsthafte Programme. Die Kunst lebt nicht nur von positiven Emotionen, sie hat die Aufgabe, ihre gesamte Bandbreite zu beschreiben, und die Pflicht, sich auch mit dem Schwersten auseinanderzusetzen, das die Menschheit erlebt und sich selbst angetan hat. Genau darum geht es bei diesem Konzert in Drchlava in der Nikolaikirche, die in den Nachkriegsjahren völlig verwüstet und entblößt wurde, in einem spirituellen Raum, der nun vom klinischen Tode wiederersteht. Hier ist es möglich und notwendig, über das nachzudenken, was Kriege und erzwungene Migrationen von Bevölkerungsgruppen mit der menschlichen Gesellschaft angerichtet haben, über eine Landschaft, aus der Gott vertrieben wurde. Und darüber, ob es möglich ist, das Göttliche wieder zurückzuladen.
„Der Hölzerne Christus ist roh, tragisch, kraftvoll. Es ist ein Meisterwerk, seine Aufführung in der zerstörten Kirche ist sowohl eine Reminiszenz als auch eine Botschaft.“
Pavel Švingr
Der einleitende Brahms-Zyklus basiert auf den biblischen Übersetzungen Martin Luthers und beschäftigt sich mit der Essenz des menschlichen Lebens und der unerbittlichen Vorbestimmung seines Untergangs. Einen requiemartigen Charakter haben auch Liszts düstere, mitunter dramatische Funérailles. Erst danach ist es Zeit für Hanuš‘ Reflexion über die Kriegserfahrung. Ein Werk aus dem Jahr 1957, eine beeindruckende musikalische Meditation über die Verse von Kamil Bednář, die in den 1950er-Jahren im Samisdat veröffentlicht wurden, wartete lange 38 Jahre auf ihre erste Aufführung. Nun erklingt das Werk an einem Ort, an dem Worte und Musik mit dem Raum selbst verschmelzen.
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